Wenn besonderes Fachwissen gefordert ist, sind unsere Experten an Ihrer Seite. Nach einem intensiven Erstkontakt in der Pflegeeinrichtung oder ausführlichen Gesprächen mit den Angehörigen, übernehmen wir die Schulung Ihres Personals oder der Angehörigen im Umgang mit den entsprechenden Produkten und erarbeiten einen Therapieplan. Durch persönliche Besuche vor Ort stellen wir die optimale Versorgung sicher.

Inkontinenz

Inkontinenz ist auch in der heutigen Zeit noch ein Tabuthema. Betroffene Menschen sind oft unsicher und ziehen sich aus ihrem Umfeld zurück.

Als Inkontinenz bezeichnet man den unwillkürlichen, unfreiwilligen Verlust von Harn bzw. Stuhl. Bei der Harninkontinenz, umgangssprachlich auch als „Blasenschwäche“ bezeichnet, gibt es unterschiedliche Formen. Bei einer Inkontinenz funktioniert das fein aufeinander abgestimmte System aus Blasenmuskel, Schließmuskel und Beckenbodenmuskulatur, beziehungsweise der Verschlussapparat des Afters (bei der Stuhlinkontinenz) sowie die steuernden Nerven und Zentren in Gehirn und Rückenmark nicht mehr richtig. Grundsätzlich kann diese Störung durch eine Verletzung oder Erkrankung des Nervensystems bedingt sein oder organische Ursachen haben. In Deutschland gibt es mehrere Millionen Betroffene, die an Inkontinenz leiden. Isolation muss nicht sein! Mit der richtigen Versorgung können wir den Betroffenen helfen, wieder aktiv am Leben teilzunehmen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Eine gezielte Therapie und Hilfsmittelversorgung ist die Basis für eine gute Versorgung. Unsere ausgebildeten Fachkräfte stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Harninkontinenz

Es gibt fünf unterschiedliche Formen der Harninkontinenz:

Belastungsinkontinenz
Diese Art der Inkontinenz wurde früher als Stressinkontinenz bezeichnet. Allerdings ist der Begriff irreführend, denn Auslöser für den Harnverlust ist nicht psychischer Stress, sondern körperliche Belastung. Erhöht sich der Druck im Bauchraum, zum Beispiel durch das Anheben oder Tragen von schweren Gegenständen oder auch durch Husten, Niesen oder Lachen, kommt es bei Betroffenen zu einem unwillkürlichen Urinverlust. In sehr ausgeprägten Formen der Stressinkontinenz geht Urin bei jeder Bewegung ab – im Extremfall auch im Stehen oder Liegen. Die Betroffenen verspüren keinen Harndrang, bevor der Urin ungewollt verloren geht. Diese Form der Inkontinenz kommt bei Frauen deutlich häufiger vor als bei Männern.

Dranginkontinenz
Darunter versteht man einen überfallsartigen, sehr häufig auftretenden Harndrang (teilweise mehrmals pro Stunde), obwohl die Blase noch gar nicht voll ist. Oft schaffen es die Betroffenen nicht mehr rechtzeitig zur Toilette. Der Urin geht schwallartig ab.

Reflexinkontinenz
Menschen mit Reflexinkontinenz spüren nicht mehr, wann die Blase voll ist und können die Entleerung nicht mehr steuern. Die Blase entleert sich dadurch in unregelmäßigen Abständen von selbst, oft aber nicht vollständig.

Überlaufinkontinenz
Bei voller Blase fließen ständig kleine Mengen Urin ab. Betroffene können zusätzlich einen permanenten Harndrang spüren.

Extraurethrale Harninkontinenz
Auch hier geht ständig Urin verloren, ohne dass der Patient Einfluss nehmen kann. Allerdings nicht über die Harnwege, sondern durch andere Öffnungen (mediz.: extraurethral). Betroffene haben eine sogenannte Fistel, ein „unnatürliches“ Verbindungskanälchen zwischen der Blase und beispielsweise der Scheide oder dem Darm. 

Ursachen für die Harninkontinenz

Die Harnblase muss zwei wichtige Funktionen erfüllen: Das Speichern des Urins und das „kontrollierte Entleeren“.

Beim Speichern ist der Blasenmuskel entspannt. So kann sich die Blase ausdehnen und füllen. Gleichzeitig ist der Schließmuskel angespannt, so dass der Urin nicht gleich wieder über die Harnröhre abfließen kann.

Wenn die Blase entleert werden soll, zieht sich der Blasenmuskel zusammen. Zum gleichen Zeitpunkt erschlafft der Schließmuskel mit der Beckenbodenmuskulatur. Der Urin kann durch die Harnröhre abfließen.

Stuhlinkontinenz

Patienten mit Stuhlinkontinenz können den Darminhalt sowie Darmgase nicht willkürlich im Enddarm zurückhalten. Bei der Stuhlinkontinenz unterscheidet der Mediziner drei unterschiedliche Stadien:

Teilinkontinenz 1. Grades:
Unkontrollierter Abgang von Luft und gelegentliches Stuhlschmieren bei Belastung.

Teilinkontinenz 2. Grades:
Patienten können Darmgase und dünnen Stuhl nicht halten.

Totalinkontinenz:
Es kommt zu einem totalen Kontrollverlust über die Darmentleerung, der mit ständigem Stuhlschmieren verbunden ist. Auch fester Stuhl wird verloren.

Abhängig von den Ursachen unterscheidet man zusätzlich zwischen fünf verschiedenen Formen der Stuhlinkontinenz: Neurale, sensorische, muskuläre/motorische, reservoir-bedingte und psychische Inkontinenz. Wie bei der Harninkontinenz gibt es Fälle, bei denen der Betroffene den Stuhlgang bemerkt, es aber nicht rechtzeitig zur Toilette schafft und solche, bei denen Menschen im Analbereich nichts spüren und die Darmentleerung nicht bewusst steuern können.

Kompetent handeln

Mit der richtigen Versorgung können wir den Betroffenen helfen, wieder aktiv am Leben teilzunehmen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Eine gezielte Therapie und Hilfsmittelversorgung ist die Basis für eine gute Versorgung. Unsere fachlich und persönlich kompetenten Medilog-Außendienstmitarbeiter kennen die Bedürfnisse der Betroffenen genau. Durch eine fundierte Ausbildung und langjährige Berufserfahrung stehen sie Ihnen in allen Bereichen der Inkontinenzversorgung den Patienten, dem Pflegepersonal und Klinikpersonal zur Verfügung.